Warum ich Künstlerin bin – und warum diese Frage alles verändert hat

Vor ein paar Wochen lag ich an einem warmen Sommertag mit einer Freundin am See. Die Sonne glitzerte auf dem Wasser, es war friedlich, doch in mir war alles andere als Ruhe.
Sie sah mich an und fragte: „Wie geht’s dir?“
Und anstatt wie so oft „Alles gut“ zu sagen, habe ich tief durchgeatmet und ehrlich geantwortet:
„Ehrlich? Ich bin gerade an einem Tiefpunkt.“

Der Moment, in dem ich fast aufgeben wollte

Ich liebe meine Arbeit als Linoldruck-Künstlerin. Aber dieser Tag war schwer.
Seit Monaten, nein Jahren, hatte ich das Gefühl, ich renne und renne – und komme doch nicht wirklich voran. Wenig Bestellungen, kaum Geld auf dem Konto. Ich probiere so viel aus, gebe alles, und trotzdem bleibt der große Durchbruch aus, nach dem ich mich sehne.
Ich habe mich gefragt: Warum mache ich das eigentlich alles?

Loslassen 

Am See habe ich meiner Freundin erzählt, dass ich müde bin. Dass ich mir wünsche, es würde leichter werden, dass ich das Gefühl habe, es fließt.
Und dann kam ein Satz aus mir heraus, den ich schon die Tag zuvor gedacht habe
„Ich lasse los. Ich vertraue, dass das Leben mich trägt wo auch immer es mich haben will.“

Meine Freundin lächelte mich an, voller Wärme, und sagte: „Ja, Ilka, genau so.“
Und dann zeigte sie auf ihren Freund, der neben uns lag:
„Frag doch mal Benny. Der ist Marketing-Spezialist.“
Und so kam es, dass wir noch am See ins Gespräch kamen, und schon nach ein paar Minuten sprudelten wieder Ideen. Es war, als würde jemand die Sonne in mir wieder anknipsen.

Die Frage, die alles in Bewegung gesetzt hat

Ein paar Tage später hatten Benny und ich ein intensives Coaching-Gespräch. Zwei Stunden voller Impulse – und dann kam diese eine Frage, die mich mitten ins Herz traf:
„Warum machst du das eigentlich alles?“

Ich habe nachgedacht. Und plötzlich war ich wieder in meiner Kindheit. In dieser Zeit, in der ich mich so oft nicht genug gefühlt habe. Nie schlau genug, zu dick, nicht liebenswert genug. Ich hatte wenige Freunde und habe viel Zeit allein verbracht – zum Glück waren Tiere an meiner Seite, die mir Halt gegeben haben. Dieses Gefühl, irgendwie falsch zu sein, hat mich lange begleitet.

Meine Antwort – und mein größtes Warum

Auf meiner Suche nach meinem "Warum" habe ich mich in Fahrt geredet und da kam er, dieser Satz, ohne dass ich ihn geplant hatte. Er kam aus der Tiefe, und in dem Moment, in dem ich ihn ausgesprochen habe, stiegen mir Tränen in die Augen:
„Wenn ich nur eine Frau mit meiner Kunst berühren kann – wenn sie für einen Moment spürt, dass sie wertvoll ist, genauso wie sie ist – dann ist mein Herz voll.“

Und genau das ist was mich Antreibt ohne dass ich es so genau wusste. Kunst ist für mich nicht nur ein schönes Bild. Kunst ist eine Brücke – zu dir selbst, zu deiner eigenen Stärke, zu dem Gefühl: Ich bin genug.

Und jetzt meine Frage an dich

Habe ich das bei dir schon geschafft?
Hat dir meine Kunst jemals das Gefühl gegeben, dass du gut bist – genauso wie du bist?
Dann schreib mir unbedingt in die Kommentare oder per E-Mail. Deine Worte bedeuten mir mehr, als du dir vorstellen kannst.

Von Herzen,
Ilka ❤️

Ilka Pia Claren